Das Team der HSG an der Strecke

Apfel-Pfirsich-Mango mit Keks und viele aufmunternde Worte. Im vorigen Jahr hatten wir etwas Mühe, eine schlagkräftige Treppe zusammenzubekommen. Diesmal sorgten satte 17 HSG'ler (und HSGFreunde) dafür, dass beim Düsseldorfer Marathon den Läuferinnen und Läufern nicht schon bei Kilometer 25 die Puste ausging. 

Verstärkung kam vor allen Dingen aus der Dienstags-Sportgruppe. Es sah so aus, als ob auch denen die Helfer-Rolle Spaß machen würde. Wasser, Elektrolyte, Gel, Bananen und als I-Tüpfelchen sehr individuelle Eigenverpflegung gab es bei uns Verpflegungsstand. Und natürlich das vertrauensvolle Gespräch, wenn die Beine vorzeitig Alarm meldeten und der Kopf sich mit der Frage beschäftigte „Warum tue ich mir das an?“. 

Diesmal mussten wir schon um 7.30 Uhr mit dem Stand-Aufbau beginnen, weil zum ersten mal ein Halbmarathon in aller Herrgottsfrühe gestartet wurde Dessen Teilnehmer erreichten unseren Stand noch vor Kilometer 4, so dass wir davon ausgingen, dass wir gar nicht angesteuert werden. Wer muss schon bei Halbmarathon-Kilometer 4 versorgt werden? Viele! Schon nach einer Viertelstunde meldete Bananen-Franz „Ausverkauft“ und zog sich seine schwarzen Handschuhe aus. Die Organisatoren hatten nur eine einzige Kiste Bananen angeliefert. Nach ein bisschen Herumtelefonieren kam dann dann der Bananen-Truck und lieferte ausreichend Nachschub. Da konnte sich sogar ein Polizei-Kradfahrer erst einmal die Seitentaschen füllen. 

Foto HSG Stand 2 Noch herrscht gespannte Ruhe am Wasserstand


Auf der anderen Seite eines Verpflegungsstandes herrschen ja immer Extrembedingungen, die fast auffordern zu soziologischen Analysen. Voller Stolz verkündete ein Läufer: „Ich bin Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften und möchte hier meine Eigenverpflegung deponieren“. Klar, konnte er, aber es musste sich schon anhören, dass alle Deutschen Teilnehmer an den Deutschen Meisterschaften waren. Eine Quali gibt es schon lange nicht mehr. Schon lange bevor sich er erste Marathonläufer ankündigte umschwänzelte ein mittelaltes Ehepaar den Tisch mit der Eigenverpflegung. Sie wollten nur sicher gehen, dass ihr Filius auch sein Getränk findet. „Warum braucht der eigentlich Eigenverpflegung, ist doch alles da hier“, kam bei uns die Sinnfrage auf. „Sie wissen doch, wie sensibel der Marathonläufer ist. Sind Sie eigentlich schon mal Marathon gelaufen?“ Marathon-Helicoptereltern. In den meisten Fläschchen und Packungen befanden sich nicht definierbare Substanzen – bis auf ein paar Ausnahmen. Apfel-Pfirsich-Mango mit Keks von Babivita wurde von einem Läufer, der die 4-Stunden-Marke nicht schaffen konnte, aufgenommen und die blaue Butterbrotdose verschwand, ohne dass wir den Butterbrotdosenläufer ausmachen konnten. Ganz anders die die Top-Athleten. Sie schickten ihre Rad-Scouts voraus, um die Flaschen aufzunehmen. Das klappte reibungslos. Die Flasche F 4 gehörte der bei Läufern nicht uneingeschränkt beliebten Anna Hahner. Die Flüssigkeit sah aus wie ein handelsübliches Elektrolydgetränk.

Foto HSG Stand 3

Eine Entenfamilie am Streckenrand lässt sich beim Morgenspaziergang nicht stören

Den Rennverlauf konnten wir von unserem Stand auf der Heinrich-Heine-Allee gut mitverfolgen. Gleich um die Ecke war Kilometerpunkt 12, auf der gegenüberliegend Straßenseite KM 23 und bei uns eben KM 25. Von den angekündigten 400.000 Zuschauern (Rheinische Post) war allerdings wenig zu sehen. Auch uns bekannte Läufer aus der Region sahen wir wenige. Am herzlichsten war noch die Begegnung mit Matthias Berg, früher bei der HSG und jetzt Mediziner in Niederkrüchten.