Die Kanuabteilung der HSG im Jahr 1966
Das Jahr 1966 begann mit einem Paukenschlag. Roswitha Esser kehrte nach Holzheim zurück und brachte Elke Felten, die Olympiavierte im K I aus Duisburg mit. Somit startete die HSG in die Saison mit 6 Frauen, 6 Männer, 8 A-Jugendliche, 8 B-Jugendliche und 6 C-Jugendliche. Da Peter Cöln aus beruflichen Gründen seine sehr erfolgreiche Trainerlaufbahn beenden musste, wurde die Mannschaft von F. J. Esser und Heinz Kramer betreut. Dieter Hecker konnte als Nachwuchstrainer gewonnen werden. Die Mannschaft war 1966 mit 51 Siege, 29 zweite Plätze und 26 dritte Plätze sowie unendlich vielen Endlaufteilnahmen sehr erfolgreich gewesen. Obwohl die Gesamtsiege des Jahres in einem Jahresabschlussbericht übermittelt sind, gibt es so gut wie keine Ergebnisse von den einzelnen Regatten.
Bei den Frauen Senioren lief im Gegensatz zu den Erwartungen der K II mit Roswitha Esser und Elke Felten nicht rund und so blieben die großen internationalen Erfolge aus. Im Länderkampf in Essen belegte im KII der Frauen R. Esser mit E. Felten hinter dem zweiten Deutschen Paar Breuer/Kummer nur den dritten Rang. Obwohl bei den anschließenden K IV Rennen die besten K I Fahrerinnen der BRD, mit R.Esser/I.Felten/R.Breuer/I.Rozema, in das Mannschaftsboot gesetzt wurden, hat dieser nur einen enttäuschen 3. Platz belegt. Westdeutschen Meisterschaften am 16-17. Juli in Duisburg R. Esser den K I, R. Esser mit E. Felten den K II und mit H. Honscha und E. Rekitt der K IV und somit alle Rennen gewonnen wurde, war man nicht zufrieden. Um besonders den K II noch schneller zu machen wurden unterschiedliche Besetzungen ausprobiert. Das als Folge E. Felten im K II mit jemand anderes fahren sollte als mit R. Esser, passte ihr nicht und sie verließ den Verein noch vor den Deutschen Meisterschaften. So gewannen auf der Deutschen Meisterschaft in Duisburg R. Esser den K I, R. Esser mit E. Rekitt den K II und Beide mit I. und H. Honscha auch den K IV. Die sechste Fahrerin bei den Frauen, war die aus der A.Jugend aufgestiegene Chr. Gier. Ohne Partnerin bei den Juniorinnen und chancenlos bei den so erfolgreichen fünf anderen Frauen im Verein, hat sie in diesem Jahr ihre Rennsportlaufbahn beendet.
Somit haben die Holzheimer Senioren Frauen in diesem Jahr 3 NRW-Meisterschaften und 3 Deutsche-Meisterschaften gewonnen.
Bei den Männern haben H.v.Terwingen und den im Vorjahr aufgestiegenen T. Peters und Th. Ciosz in diesem Jahr weitere Verstärkung erhalten. Es kamen aus der A-Jugend mit Kl. Funke, P. Zimmermann und dem Neuzugang aus Minden, J. Besenreiter, hinzu. H.v.Terwingen startete bei den Senioren im K I und mit Kl. Funke im K II. Die anderen starteten bei den Junioren vom K I bis zum K IV. Leider sind keine Ergebnisse bekannt.
Auch in diesem Jahr musste die weibl. und männl. A-Jugend, sowie die unteren Klassen, durch Aufstiege erneut neue Mannschaftsbesetzungen erproben um eine starke Mannschaft zu bilden. Bei der männl. A-Jugend starteten mit O. Schubert, M. Ciosz, S. Dohmen, H. Hilgers, A. Renz, H. Hönings und G. Hönings eine neue junge Mannschaft.
Bei den männl. Jugend B kamen zu den verbliebenen K.H. Edler und Schmitz mit M. Fuchs und J. Cosar zwei Aufsteiger hinzu.
Bei der männl. Jugend C gab es in diesem Jahr keine Starter.
Bei der weibl. Jugend A ist Cr. Gier in die Junioren aufgestiegen und B. Jacker hat ihre Sportlaufbahn beendet. Aufgestiegen ist alleine R. Kivelipp.
In der weibl. Jugend B gab es mit I.Ciosz, I. Schmitz, A. Giaretta und Splett, die sowohl im K I ; K II und K IV sehr erfolgreich angetreten sind.
Die weibl. Jugend C trat mit Krinninger, Fuchs, Köhlings, Langhoff, Wittkamp und Weihrauch an. Sie mussten die meisten Rennen im KI und KII bestreiten, da die anderen Vereine keinen K IV ins Rennen schicken konnten.
Aus den Vorbereitungsregatten des Jahres u.a. in Wuppertal, auf dem Hengsteysee in Herdecke und auf der großen Jugendregatta auf der Mosel in Traben.Trabach sind keine Ergebnisse bekannt.
Im Rahmen des Sechs-Länderkampfes der Senioren am 9-10.Juli auf dem Essener Baldeneysee wurden die NRW-Jugendmeisterschaften ausgetragen. Der Länderkampf und die Titelkämpfe waren durch sehr schlechtes Wetter überschattet, wodurch die Bahnen 1-3 sehr große Nachteile durch Wellen und Strömungen hatten.
Im KI der männl. Jugend A wurde O.Schubert, auf Grund der schlechten Bahn nur fünfter. Im KIV erreichten O. Schubert, H. Hönings, G. Hönings, M. Ciosz einen 6. Platz. Damit hatten beide Boote die Startberechtigung zur Deutschen Meisterschaft erreicht.
Im Rahmenprogramm der männl. Jugend B fuhren im KII W.Cosar, M.Fuchs einen 1. Platz und im KIV Cosar, Fuchs, Schmitz, Edler einen 2. Platz heraus.
Den Titel im KI der weibl. Jugend A holte sich gleich im ersten Jahr nach ihrem Aufstieg in diese Klasse Roswita Kivelip. Im Rahmenprogram holten im KII weibl. Jugend B I. Ciosz mit I. Schmitz einen zweiten Platz und im KIV mit I. Ciosz, I. Schmitz, Splett, A. Giretta einen hervorragenden ersten Platz.
Bei den Deutschen-Jugendmeisterschaften in Duisburg konnte Roswita Kivelip im KI, gleich nach ihrem Aufstieg aus der B-Jugend, den Titel erringen. Oskar Schubert errang ebenfalls im KI einen hervorragenden 2. Platz, und wurde damit Deutscher Vize-Jugendmeister.
Damit kamen durch R. Kivelipp bei der NRW- und Deutschen-Meisterschaft jeweils ein weiterer Titel nach Holzheim.
Für die meisten Kanu-Sportler war damit die Saison beendet. Nur Roswita Esser durfte für die Weltmeisterschaft in Berlin Günau weitertrainieren.
Bei der nachfolgenden Internationalen Regatta in Berlin Gatow wurde nicht Erika Rekitt, die noch bei den Deutschen-Meisterschaften als harmonische Ergänzung zu R. Esser gefeiert wurde, mit Roswita Esser in den deutschen KII gesetzt, sondern Renate Breuer aus Berlin. Hier siegten sie auch vor dem zweiten Deutschen Boot und ebenso im KIV.
Bei den anschließenden Kanu-Weltmeisterschaften in Berlin-Grünau im Osten von Berlin startete R. Esser in allen drei Bootsgattungen. Im KI und KIV wurde sie hinter der UDSSR jeweils Vize-Weltmeisterin. Ihren Weltmeistertitel im KII, den sie 1963 mit A. Zimmermann errungen hatte, konnte sie mit ihrer neuen Partnerin Renate Breuer nicht verteidigen, da das Boot nach einem klaren Vorlaufsieg plötzlich beim Nachwiegen um 300 gr. zu leicht war.
Beim trockenen auswiegen des Bootes hat noch alles gestimmt und jetzt hatte das nasse Boot plötzlich zu wenig Gewicht. Der DKV-Protest wurde abgewiesen, mit dem Hinweis: Es solle hier nicht die Genauigkeit einer etwas altertümlichen Waage in Zweifel gezogen werden.
Damit war der Hauptkonkurrent für den DDR-Zweier ausgeschaltet, welche diese Chance auch zum WM-Sieg nutzen. Die Leidtragenden in diesem Ost-West Geplänkel waren Roswita Esser und Renate Breuer.
Damit ging das Sportjahr mit einem weinenden Auge zu Ende.
Auch in diesem Jahr wurde die Lepper-Kirmes mit Begeisterung gefeiert. Nach der Bootslampionfahrt am Samstagabend mit anschließendem Feuerwerk wurde die Kirmes eingeläutet. Am Sonntag trat wie in den Jahren davor das Korps an. Major, hoch zu Ross, war Th. Hilgers vom Heiligenhäuschenweg. Er führte die Parade vor dem aktuellen König Heinz Ackers an. Im Anschluss wurde der neue König Georg Lietz in sein Amt eingeführt.
10.10.2018
Bernd Gerigk