Die Läuferfreundschaft mit Christopher Sironic, ehemalgier Novesia-Mann und jetzt nach Neuss zurückgekehrt, entpuppt sich immer mehr als Glücksfall. Nicht nur dass man mit ihm so schön trainieren kann, er ist auch noch Mitarbeiter des Bundesamts für Binnenschifffahrt. Das Amt hat nicht mehr benötigte Immobilen seinem Sozialwerk übergeben und das vermietet die schönsten Ferienwohnungen (darunter sogar Leuchttürme) für kleines Geld an Mitglieder. Und der gute Christopher ist natürlich Mitglied.
Das kam jetzt zum zweiten Mal (im letzten Jahr war es Rüdesheim) einer HSG-Truppe mit Klaus Mähner, Stephan Lüpertz, meiner Wenigkeit und den von der DJK Novesia adoptierten Uwe Seedorf zugute. Das Ziel war diesmal Bullay an der Mosel. Ein schönes kleines Städtchen mit dem touristischen Charme der 80er Jahre, im März tot. Wir waren am Freitag Nachmittag angereist, trainierten natürlich sofort schon ein gutes Stündchen auf dem Mosel-Radweg und verbanden das mit einer Stadtbesichtigung, auch um Restaurants auszukundschaften. Es gab nur eines, das offen hatte, ein Grieche mit dem bezeichnenden Namen „Akropolis“, ein Fleisch-Grieche. Na ja, wir sind satt geworden.
Der Samstag war als Haupttrainingstag ausgeguckt. Klaus zeigte das schon optisch, mit Trink-Rucksack auf dem Rücken. Die Weinberge links und rechts der Mosel boten sich für einen Trail an. Klar war, dass Stephan sich auch dieser Herausforderung stellte.
Vielleicht hätte er sich erst einmal schlau machen sollen, dass der Calmont der steilste Weinberg Europas ist und den hatten die beiden jetzt vor der Nase. Uwe war noch gar nicht da, sein Arbeitgeber hatte ihn unter Beschlag genommen. Christopher und ich zogen den Mosel-Radweg Richtung Cochem vor. Dort wollten wir auf die andere Moselseite wechseln, ließen das aber zum Glück bleiben, weil der Marsch in die Berge nicht vermeidbar erschien. Also Wende und zurück auf dem Radweg, diesmal bis Zell, dann Brückenüberquerung und auf einem sehr schönen Teilstück direkt am Wasser zurück bis Bullay. Auftrag erfüllt, exakt 20 km. Christoph machte dann daraus 30, er will Marathon laufen. Wir beide gönnten uns dann einen Mittagsschläfchen, danach Kaffee und Kuchen und die ersten Sorgenfalten. Viereinhalb Stunden waren herum, und die Bergsteiger waren immer noch nicht da. Dann plötzlich doch, Klaus putzmunter und Stephan doch etwas mitgenommen.
Abends ging es dann per Taxi nach Zell, ins Schloss-Restaurant, Tipp einer netten Weinladen-Besitzerin in Bullay. Das Ambiente war diesmal sehr angenehm, das Essen bestenfalls Mittelmaß. Dafür fühlten wir uns prächtig unterhalten. Abschluss des Abends bei Bier und scharfen Chips aus dem Mähner-Vorrat.
Tag drei sollte nach dem Frühstück noch einmal mit einem Mosel-Läufchen beginnen. Bis Zell machten wir das auch gemeinsam, Klaus, Stephan und Uwe zog es dann wieder in den Weinberg, diesmal allerdings mit moderater Steigung und ohne Klettersteig.
Schön war’s insgesamt. Wir werden mit Sicherheit demnächst wieder im Katalog des Sozialwerks blättern…..